Dr. med. Filippo Martino, Initiator, Gründer und seit 2020 Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Digitale Medizin e.V. (DGDM), wird bei der kommenden Jahreshauptversammlung der Fachgesellschaft sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegen. Er bleibt dieser jedoch auch weiterhin als aktives Mitglied erhalten. Aus Anlass seines Ausscheidens wirft er einen Blick zurück auf die bisherige Entwicklung der DGDM.
Dr. med. Filippo Martino gründete die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft mit Sitz in Berlin im Jahr 2020. „Ich habe die DGDM damals gemeinsam mit einer Handvoll weiterer Enthusiasten aus meinem beruflichen Umfeld ins Leben gerufen, die in der Digitalen Medizin ein wichtiges Zukunftsthema sehen“, erinnert er sich. „Die Digitale Medizin ist ein Querschnittsfach, das zunehmend Einzug in das Bewusstsein und in die tägliche Arbeit der verschiedenen medizinischen Fachgruppen findet und das überdies bislang weniger beachtete fach- und professionsübergreifende Aspekte in den Blick nimmt. Ein Beispiel hierfür ist die Evidenzgenerierung in der Digitalen Medizin, die die Wissenschaft vor Herausforderungen stellt, aber auch großes Potenzial birgt. Die DGDM dient als Forum und Klammer für diese Themen. Ziel war und ist es, gemeinsam mit den anderen Institutionen und Gesellschaften an diesen übergreifenden wissenschaftlichen Fragestellungen zu arbeiten.“
Die DGDM hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Mit über 100 Mitgliedern und einer starken Vernetzung hat die Gesellschaft eine politische Stimme erhalten. So wurden beispielsweise Expert:innen der DGDM in Workshops des Bundesministeriums für Gesundheit eingeladen und die Gesellschaft konnte sich aktiv an der Kommentierung von Gesetzesentwürfen im Bereich der Digitalen Medizin und Digitalisierung im Gesundheitswesens beteiligen. Weiterhin entwickelte sie Impulspapiere unter anderem zu dem Thema Evidenz in der Digitalen Medizin. Zusätzlich zu den Fortbildungsformaten für Ärzt:innen, aber auch andere Fachberufe im Gesundheitswesen hat die DGDM ein Förderprogramm etabliert, das Promotionsstipendien sowie Wissenschaftspreise vergibt, um die Forschung in der Digitalen Medizin zu fördern.
Sein jetziges Ausscheiden aus dem Amt als Erster Vorsitzender resultiere aus steigenden beruflichen Anforderungen. „Diese lassen mir leider nicht mehr die notwendige Zeit, um dieses Amt in vollem Umfang auszufüllen. Ich möchte die DGDM aber nicht mit angezogener Handbremse vertreten, sondern sicherstellen, dass die Gesellschaft weiterhin erfolgreich ist - mit einer oder einem neuen Vorsitzenden, die oder der die Zeit und Energie aufbringen kann, um die Gesellschaft noch weiter voranzubringen.“ Der Vorstand arbeite derzeit aktiv daran, qualifizierte potenzielle Nachfolger:innen zu identifizieren, die sich in der Jahreshauptversammlung im November der demokratischen Neuwahl stellen.
Dr. med. Filippo Martino zieht ein durchweg positives Fazit der vergangenen drei Jahre: „Es war eine tolle Erfahrung, die Fachgesellschaft von Anfang an zu begleiten, aufzubauen und als Erster Vorsitzender und Teil eines so engagierten Vorstandes und vieler motivierter Mitglieder die Entwicklung der Digitalen Medizin in Deutschland mitzugestalten. Ich danke dem gesamten Vorstand und unseren Mitgliedern herzlich für ihre Unterstützung und ihr Vertrauen. Ich werde die DGDM als aktives Mitglied natürlich weiterhin unterstützen und bin zuversichtlich, dass die Gesellschaft auch in Zukunft erfolgreich sein wird. Die Reise geht weiter, und ich freue mich darauf, zu sehen, wie die Digitale Medizin in Deutschland weiter wächst und gedeiht.“