Zweites Promotionsstipendium vergeben DGDM und Deutsche Ärzte Finanz stellen neuen Stipendiaten vor
Die Deutsche Gesellschaft für digitale Medizin e.V. (DGDM) und die Deutsche Ärzte Finanz haben zum 01. Oktober dieses Jahres ein weiteres Promotionsstipendium vergeben. Johannes Brandt wird im Rahmen seines Projekts „Multimodal deep learning for image-based breast cancer classification“ in den nächsten 12 Monaten monatlich mit 1.000 Euro unterstützt. Das Forschungsprojekt verbindet die Medizin und die Verwendung von convolutional neural networks, kurz CNNs, zur Verbesserung der Tumorfrüherkennung bei Brustkrebs.
„Deep learning gehört zum Bereich des maschinellen Lernens in der Informatik und stellt einen Bereich dar, in dem künstliche neuronale Netze, eine spezielle Art von Algorithmen, Anwendung finden. Die Algorithmen, können aufgrund ihrer Architektur effizient darauf trainiert werden, Merkmale aus Bildern zu extrahieren und zu interpretieren“, erklärt Johannes Brandt seine Forschungen. Weiter untersucht der 28-jährige Humanmediziner mit einem Hang zur Informatik, ob und wie neuronale Netzte so trainiert werden können, dass sie trotz Trainingsdaten mit weniger Information, vergleichbar gute Aussagen treffen können, wie Netzwerke, die auf Bilddaten mit mehr Informationsgehalt trainiert wurden. Als konkreten Anwendungsfall, ob anhand der Information aus Tomosynthese und MRT, die Vorhersagekraft zweidimensionaler Mammografie Bilder in der Tumorfrüherkennung zu steigern. Johannes Brandt hat Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert und ist seit Dezember 2021 Arzt.
Während der Coronapandemie entdeckte Brandt seine Begeisterung für das Programmieren. Auf der Suche seine neue Leidenschaft und den medizinischen Background zu verbinden, stieß er auf das Institut für künstliche Intelligenz und Informatik in der Medizin an der Technischen Universität München. In den letzten Monaten wurde er Teil des Teams AI in Medicine und begann mit der Forschungsarbeit.
Sowohl Dr. med. Filippo Martino, 1. Vorsitzender der DGDM, sowie das Entscheidungsgremium der DGDM und DÄF waren von dem Forschungsansatz von Johannes Brandt überzeugt. „Brustkrebs ist immer noch die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Statistisch gesehen, erkrankt jede achte Frau in Deutschland während ihres Lebens an Brustkrebs. Eine frühzeitige Diagnose ist dabei entscheidend für die Heilungschancen der Erkrankung. Durch seine Arbeit kann Johannes Brandt die bildgebende Diagnostik von Brustkrebs mithilfe von deep learning Methoden verbessern und die Zusammenarbeit von Radiolog:innen und künstlicher Intelligenz fördern“, so Filippo Martino.
Johannes Brandt freut sich über die Zusammenarbeit und den fachlichen Austausch mit der DGDM. „Da die Deutsche Gesellschaft für Digitale Medizin und ich denselben Enthusiasmus für smarte und digitale Lösungen im Gesundheitssystem der Zukunft teilen, freue ich mich auf die gemeinsame Zeit als Stipendiat.“ Die Forschung zielt darauf ab, eine bessere, günstigere und fairere Technologie zur Krebsdiagnostik zu entwickeln, um vor allem auch Frauen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen, bessere Heilungschancen bieten zu können.